Ausstellung

Studierende auf der ganzen Welt kennen die grünen Bände der Philosophischen Bibliothek mit ihren Ausgaben der wichtigsten Klassiker. Die Reihe erscheint seit 1911 im Meiner-Verlag und zählt heute fast 500 Nummern.

Gegründet wurde sie 1868 durch Julius Hermann von Kirchmann, einem streitbaren Juristen. Sein Ziel war es, die Werke großer Denker in preiswerten Ausgaben einer breiten Leserschaft zugänglich zu machen. Er hat bis zu seinem Tod 1884 als alleiniger Herausgeber über 60 Ausgaben besorgt. Im Jahr 1911 erwarb Felix Meiner die Philosophische Bibliothek als „Grundstock“ seines Verlages. Nach einem Bombenangriff und der damit verbundenen Zerstörung des Meiner-Verlagsgebäudes in Leipzig, siedelte Meine 1951 nach Hamburg über, wo er sein Programm nach eigenen Vorstellungen gestalten konnte.

Wesentlich bereichert wird die Ausstellung durch Dokumente aus dem Archiv des Meiner-Verlags, das seit drei Jahren an der UB Leipzig liegt und vor allem die Phase von 1943 bis 1968 belegt. In der Nachkriegszeit zeigt sich die Bedeutung der Philosophischen Bibliothek besonders deutlich. Philosophen vieler Universitäten setzen sich für die Weiterführung und den Ausbau der Reihe ein. Mit dem Projekt zweisprachiger Ausgaben wird seit den 50er Jahren ein neues Qualitätsniveau der Editionen für den Universitätsgebrauch erreicht.

Vier Abteilungen können die Besucherinnen und Besucher durchwandern:

  • Ein kurzer Überblick über die Geschichte der Philosophischen Bibliothek steht am Anfang der Ausstellung.
  • Unter der Überschrift "Die Hauptwerke der Philosophie dem gebildeten Publikum zugänglich machen" folgt eine exemplarische Präsentation von sechs Autoren, von Aristoteles bis Franz Brentano.
  • Die dritte Abteilung widmet sich dem Gründervater Kirchmann wie auch einer Auswahl späterer Herausgeber, die im frühen 20. Jahrhundert die Reihe geprägt haben.
  • Die vierte Abteilung der Ausstellung geht abschließend auf die Geschichte seit 1943 ein und nutzt dafür vor allem das Meiner-Archiv. Wichtige Stationen sind hier die Übersiedlung des Verlags nach Hamburg, die juristischen Streitigkeiten mit dem Akademieverlag und das Ringen um das Projekt zweisprachiger Studienausgaben.

Die Ausstellung ist vom 27. Juni bis zum 5. Oktober 2014 täglich von 10-18 Uhr geöffnet.

Realisierung

Exponat- und Dokumentauswahl sowie Texte: Falk Hamann, Stephanie Müller, Ulrich Johannes Schneider
Gestaltung: Katharina Triebe
Tagcloud: Martin Reckziegel
Webseite, Koordination: Vanessa Berges
Realisierung: Urban&Urban Werbeunternehmen, Jörg Graf und Restaurierungswerkstatt (UBL)

Hier geht es zur philosophischen Bibliothek des Meiner Verlages.