Eine der zahlreichen Leipziger Erfindungen rund um den Buchhandel ist die moderne Buchmesse mit leseinteressiertem Publikum. Sie entstand nach Kriegsende aus der weltberühmten Leipziger Mustermesse und trägt noch heute ein großes Stück zum Image als Buchstadt bei. In der DDR hatte sie eine besondere Bedeutung, vor allem für die Leserinnen und Leser.
Die Präsentation illustriert die Entwicklung der Leipziger Buchmesse in der Zeit der deutschen Teilung und spannt den Bogen bis in die Gegenwart. Sie verfolgt die Spuren des ausufernden Bücherdiebstahls im Leseland DDR, der Stasikontrolle und des Literaturaustauschs zwischen Ost und West. Zugleich blickt sie auf ein Beispiel des erfolgreichen wirtschaftlichen Umbaus nach 1990.
Die Leipziger Buchmesse hatte viele Gesichter: Sie war „Leistungsschau“ der DDR-Buchproduktion, Außenhandelsplattform, Motor für den Buchhandel im Land, Ort der Begegnung zwischen Ost und West, Loch in der Mauer und Anziehungspunkt für alle Literaturinteressierten.
Das größte Interesse galt den Ständen der Verlage aus dem Westen. Denn nur auf der Messe in Leipzig konnte man in der abgeschotteten DDR die aktuellen Titel aus der Bundesrepublik vergleichsweise frei in Augenschein nehmen. Die Bücher fanden auf vielen Wegen Verbreitung und damit auch die vom Staat unterdrückten Ideen. Mit diesem subversiven Potenzial rückte die Messe in den Fokus der Zensurinstanzen und Sicherheitsorgane.
13. März 2025, 18 Uhr Eintritt frei | Referentin: Patricia Blume Themenjahr: Mehr als eine Geschichte. Buchstadt Leipzig |