In den Jahren 1902–1914 erwarb die Universitätsbibliothek Leipzig in vierzig Ankäufen knapp 4.000 Papyri und über 1.500 Ostraka. Von ihrem Ankauf in Ägypten bis zum Eintreffen der Transportkisten in Leipzig verging ca. ein Jahr.
Was wissen wir heute über die Verkäufer der Papyri? Mit welchen personellen und institutionellen Rahmenbedingungen flankierte das Deutsche Kaiserreich die Erwerbung von antiken Schriftzeugnissen, die aus dem ägyptischen Wüstensand ausgegraben wurden? Wie erfolgte die fachliche Beurteilung vor Ort, wer nahm die inhaltliche Bewertung der Funde vor? Und schließlich: Auf welche Weise engagierte sich Leipzig beim Aufbau der Papyrussammlung, die von Anfang an und bis heute in der Universitätsbibliothek bewahrt wird?
Der Vortrag von Holger Essler, der die Geschichte des Deutschen Papyruskartells eingehend erforscht hat, wird diesen Fragen nachgehen.
Zweiter Teil der Vortragsreihe 2025 zu kolonialen Kontexten in der Papyrussammlung.
15. Mai 2025, 18 Uhr Vortragssaal Eintritt frei | Referent: Holger Essler
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