Der Kulturwissenschaftler und Dokumentarfilmer Joshua Nelson (Cherokee Nation) begibt sich auf die Suche nach Sequoyah, der 1822 die Cherokee-Silbenschrift erfunden und damit eine Alphabetisierungswelle in der Cherokee-Gemeinschaft ausgelöst hatte. Das weitere Leben des bis heute als Volksheld verehrten Sequoyah blieb allerdings im Dunkeln. Nelson folgt seinen Spuren bis nach Mexiko, wo er in den 1840er Jahren auf einer von Cherokee ausgerüsteten Forschungsexpedition verschollen ist.
Der Film wird von einer kurzen Live-Einführung durch Joshua Nelson sowie durch den Kustos Amerika des GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig Dr. Frank Usbeck begleitet.
Filmreihe »Native Cinema«
Die Darstellung indigener Menschen Amerikas wurde seit den Anfängen der Filmindustrie wegen der Verwendung von Stereotypen kritisiert. Im Sommer 2022 ist die Diskussion um rassistische Darstellungen indigener Menschen und kulturelle Aneignung in Deutschland wieder aufgeflammt. In der Debatte wird viel über Karl May und nur wenig über indigene Filmemacher*innen und Schauspieler*innen gesprochen, die bereits seit Jahrzehnten Filme produzieren, die die Tiefe und Komplexität der indigenen Kultur darstellen. In dieser neuen Filmreihe zeigen wir in diesem Frühjahr vier Beispiele des »Native Cinema«.
Eine Filmreihe des American Space der Universitätsbibliothek Leipzig mit dem DAI Sachsen und dem GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig.
Termine:
- 18. April: Searching for Sequoyah (2021)
- 16. Mai: Powwow Highway (1989)
- 23. Mai: Atanarjuat: The Fast Runner (2001)
- 30. Mai: The Oka Legacy (2015)
18. April 2023, 20 UhrBibliotheca Albertina | Film: Searching for Sequoyah (mit einer Einführung von Dr. Joshua Nelson), 57 Min
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