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Transformation des Codex Sinaiticus in ein digitales Arbeitsinstrument

Das für eine zweijährige Laufzeit geplante Projektvorhaben zielt auf die Bereitstellung eines zukunftsfähigen, IIIF-basierten Online-Portals zum Codex Sinaiticus, das Forschenden nicht nur die detaillierte Einsichtnahme, sondern auch die direkte wissenschaftliche Arbeit im Portal sowie die einfache maschinelle Weiterverarbeitung ermöglicht.

Der Codex Sinaiticus, eine der ältesten erhaltenen Bibelhandschriften und die erste mit vollständigem neuen Testament, befindet sich zu verschieden großen Anteilen im Besitz der British Library in London, der Universitätsbibliothek Leipzig, dem St.-Katharinenkloster auf dem Sinai sowie der Russischen Nationalbibliothek in Sankt Petersburg. Im Rahmen einer DFG-Projektförderung wurden im Zeitraum zwischen 2005 und 2011 wesentliche Arbeitsschritte realisiert, deren Ergebnisse auf der Plattform www.codexsinaiticus.org zugänglich sind.

Die vorhandene Erschließung umfasst vor allem hochauflösende Digitalisate aller Seiten, eine buchstabengenaue Transkription des Gesamttextes sowie ausführliche materialbezogene Beschreibungen nicht-textueller Auffälligkeiten der Pergamentblätter. Diese für die Forschung relevanten Informationen sind allerdings primär für die Einsichtnahme am Bildschirm aufbereitet und werden nur rudimentär und weitestgehend nicht standardisiert über Schnittstellen zur Verfügung gestellt. Auch die Oberflächenfunktionalitäten der eingesetzten Software entsprechen nicht mehr den aktuellen Nutzeranforderungen und lassen sich aufgrund der technischen Architektur mit vertretbarem Aufwand nicht erheblich verbessern.

Um eine optimale Nachnutzung aller Erschließungsdaten zu gewährleisten, soll zukünftig auf etablierte Standards zur Datenspeicherung und Verfügbarmachung zurückgegriffen werden, wobei für Austausch und Darstellung digitaler Bild- und zugehöriger Erschließungsdaten das International Image Interoperability Framework (IIIF) verwendet wird. Eine breite Community renommierter Einrichtungen – darunter auch die UB Leipzig – verbessert kontinuierlich die im Standard definierten Schnittstellen und entwickelt frei nachnutzbar zur Verfügung gestellte Software, welche spätere Erweiterungen des geplanten Portals wesentlich vereinfacht.

Das Projektvorhaben umfasst die Erstellung eines IIIF-basierten Portals für den Codex Sinaiticus, um die beiden Nutzungsszenarien (a) der direkten Arbeit in einer virtuellen Arbeitsumgebung sowie (b) der Weiterverarbeitung der um Normierungen angereicherten Datenbestände unter freien Lizenzen zu realisieren. Um eine optimale User Experience zu garantieren, sollen sowohl Design- und UX-Experten eingebunden, als auch die primären Zielgruppen um Rückmeldung gebeten werden.

Die UB Leipzig betreibt die derzeitige Präsentation eigenständig und wird das neue Portal aus eigenen Mitteln betreiben. Alle Entwicklungsergebnisse des Projekts werden zur freien Nachnutzung unter Open-Source-Lizenzen zur Verfügung gestellt.