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Vorlesungsverzeichnisse als Quellen disziplinär organisierter Wissenschaft. Die Ausdifferenzierung wissenschaftlicher Fächer an der Universität Leipzig 1815–1914

Die Vorlesungsverzeichnisse der Universität Leipzig von 1814/15 (Beginn des regulären Lehrbetriebs nach den Kriegswirren) bis 1914 (Ende des regulären Lehrbetriebs vor dem Krieg) wurden vollständig erschlossen und diese Erschließung durch ein Internetportal allgemein zugänglich gemacht. Das Portal erlaubt die Abfrage der Veranstaltungen selbst und aller damit zusammenhängender Daten, es ermöglicht auch wesentliche Einblicke in die Hierarchie der Disziplinen, die diachron erfasst werden kann. Das Portal ist mehrfach verlinkt zu einem online recherchierbaren Dozentenkatalog.

Eine Auswertung der Vorlesungsverzeichnisse über einzelne Fächer und kleinere Zeiträume hinaus ermöglicht die verlässliche Darstellung der Ausdifferenzierung der universitären Lehre und Forschung. Das breite, flexible und zugleich curricular geschlossene Lehr- und Forschungsprogramm begründete im 19. Jh. den Ruf der deutschen Universitäten. Die Universität Leipzig war von 1814 bis 1914 zeitweise die größte deutsche alma mater und eignet sich paradigmatisch für die Erweiterung der Universitäts- und Wissenschaftsgeschichtsschreibung durch die Einbeziehung von seriellen Quellen wie den Vorlesungsverzeichnissen. Diese bilden die Aktivitäten der Universitäten häufig weit genauer ab und erlauben vor allem präzisere Aussagen über das Aufkommen neuer Fächer und Fachrichtungen als das in den bisher erarbeiteten Geschichten einzelner Disziplinen der Fall ist. Umgekehrt stellt für diese Disziplinengeschichten das Projekt verläßliche neue Daten bereit.