4."Eine wahrhaft dienende Einstellung dem Kulturerbe gegenüber" (Typoskript zur Verlagsgeschichte, 1951)
Die vierte und letzte Abteilung zeigt die Geschichte des Verlages ab 1943. Eine der Hauptquellen ist das Meiner-Archiv. Neben der Übersiedlung des Verlages nach Hamburg und juristischen Streitigkeiten wird auch das Konzept - und dessen Weiterentwicklungen - der Philosophischen Bibliothek vorgestellt.
- Fast sieben Jahre nach dem Ende der gemeinsamen Zeit in Leipzig erinnert sich Anwalt Erich Thamm an den "gemeinsamen und entschlossenen Kampf gegen eine Übermacht" mit Felix Meiner während der Nachkriegsjahre. [UBL: NL 319/4/9]
Der Luftangriff auf Leipzig am 4. Dezember 1943 zerstört das Geschäftsgebäude des Meiner-Verlags in der Leipziger Inselstraße 23/25. Felix Meiner schildert in einem Brief vom 18.1.1944 an den Berliner Sozialwissenschaftler Gerhard Weisser seine Situation und die Lage im Graphischen Viertel allgemein. [UBL: NL 319/1/47/2]
Nach der Flucht des Verlegers 1951 aus der DDR bevollmächtigt Felix Meiner einen Anwalt zur Auflösung des Verlages in Leipzig. Ohne Einwilligung Meiners werden alle Verlagsrechte sowie der Verlags- und Reihenname an den Akademie-Verlag vertraglich weitergegeben. Meiner legt juristische Mittel ein; zur Verhandlung kommt es aber nicht. Bei einem Treffen mit Vertretern des Akademie-Verlags auf einem Philosophiekongress 1954 in Stuttgart kann eine außergerichtliche Einigung mit dem DDR-Verlag erzielt werden: Die Philosophische Bibliothek wird als Reihe des Felix Meiner-Verlags bestätigt.
- Bereits am 2.11.1944, ein halbes Jahr nach Vernichtung seines Verlages, erstellt Felix Meiner einen Plan für neue, erstmals zweisprachige Studienausgaben. In einem Typoskript vom 21.6.1946 findet sich eine kaum veränderte Liste von Titeln, die in diese Sammlung aufgenommen werden sollen. [UBL: NL 319/1/51/12]
In den 1940er Jahren entwickelt Felix Meiner für seine Philosophische Bibliothek den Plan, eine Sammlung zweisprachiger Studienausgaben aufzubauen, in denen Originaltext und Übersetzung direkt nebeneinander abgedruckt sind. Als Grund für diese Neuerung sieht Meiner vor allem schlechtere Sprachkenntnisse der Studierenden, die das vertiefte Studium der Originaltexte erschwert.
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