Die Ausstellung

Werner Tübke beim Zeichnen
Werner Tübke bei der Arbeit in seinem Atelier,
Springerstraße 5. 1980er Jahre. Photographie.
Tübke Stiftung Leipzig.
Das Ausstellen von Skizzenbüchern ist ungewöhnlich, denn aufgrund ihrer fragilen Materialität können sie der Öffentlichkeit nur selten und nur für einen sehr begrenzten Zeitraum gezeigt werden. Zudem hat die kunsthistorische Forschung die überragende Bedeutung von Skizzenbüchern für die Analyse künstlerischer Schaffensprozesse eher langsam zu würdigen begonnen. Das liegt vor allem am intimen Charakter dieses Mediums, das naturgemäß viel später als beispielsweise die häufiger ausgestellte Malerei wahrgenommen wird. Unsere Präsentation von 12 Skizzenbüchern des Leipziger Malers und Graphikers Werner Tübke (1929-2004) ist also ein besonderer Glücksfall, zumal sie Material vorstellt, das bislang kaum bekannt war und erst kürzlich durch eine großzügige Schenkung in öffentlichen Besitz gelangt ist.

Ziel der Ausstellung ist zunächst die Vorstellung des gesamten höchst interessanten Konvoluts, auch wenn das Medium des Skizzenbuchs immer nur in einem begrenzten Ausschnitt, der aufgeschlagenen Doppelseite, präsentiert werden kann. Ergänzend werden daher weitere Einzelseiten in großformatigen Reproduktionen gezeigt.

Daneben tritt die Präsentation von Vergleichsmaterial. Dazu zählen einige Wiedergaben von Gemälden Tübkes, deren Genese durch die Kenntnis der Skizzenbücher in einem neuen Licht erscheint. Zudem werden einige Inspirationsquellen für das "bildnerische Denken" Tübkes vorgestellt und natürlich die verschiedensten Aspekte seines umfangreichen Schaffens thematisiert, die in den Skizzenbüchern oft deutlicher zum Ausdruck gelangen als in seinen Gemälden.

Stationen der Ausstellung:

  • Werner Tübke und die Tradition des Skizzenbuches
  • Selbstbildnisse
  • Der Akt
  • Alte Meister: Tübke und Michelangelo
  • Stadt und Land
  • Tübke und die Lehre
  • Bildvorbereitung "Gesellschaft im Freien (Urlaub auf Rügen)"
  • Das politische Bild "Sozialistische Jugendbrigade"
  • Das politische Bild "Der Mensch – Maß aller Dinge"
  • Tübke unterwegs

Realisierung

Ausstellungskonzept: Johannes Gebhardt, Martin Granderath, Ulrich Johannes Schneider, Leander Seige, Frank Zöllner
Mediengestalter: Leander Seige
Reproduktionen: Digitalisierung der UB Leipzig
Konservatorische Behandlung: Restaurierung der UB Leipzig
Katalogredaktion: Johannes Gebhardt, Martin Granderath, Petra Löffler, Ulrich Johannes Schneider, Leander Seige, Frank Zöllner
Druck des Katalogs: Merkurdruck, Leipzig
Druck der Folien in der Ausstellung: Urban & Urban, Leipzig
Bildschirmpräsentation "Tübke blättern": Valerija Kuzema, Leander Seige
Führungen durch die Ausstellung: Joana Brauhardt, Valerija Kuzema
Pressekontakt: Dagmar Heinicke, Petra Löffler