»Sinnliche und übersinnliche Welt.« Wilhelm Wundt und die Psychologie in Leipzig
Vom 04. Juli bis 19. Oktober 2025 im Ausstellungsraum der Bibliotheca Albertina, täglich von 10 bis 18 Uhr, Eintritt frei
In den Jahrzehnten vor Beginn des Ersten Weltkriegs besaß die Universität Leipzig Weltgeltung. Zu den führenden Wissenschaftlern der Leipziger Alma Mater gehörte Wilhelm Wundt (1832–1920). Vor 150 Jahren, zum 1. Oktober 1875, wurde er als ordentlicher Professor für Philosophie an die Universität Leipzig berufen, an der er bis zu seiner Emeritierung 1917 forschte und lehrte.
Die Ausstellung »Sinnliche und übersinnliche Welt« widmet sich der Wirksamkeit Wundts in Leipzig. Seine mehr als 40 Jahre dauernde Tätigkeit als Hochschullehrer in Leipzig fiel in eine Phase des scheinbar ungebremsten Wachstums von Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft. In dieser Zeit des Aufschwungs konnten sich neue Fächer wie die Psychologie an den deutschen Universitäten etablieren. Auf die Herausbildung der Psychologie als anerkannte Wissenschaft wirkte Wilhelm Wundt als Forscher und als Lehrer wie wenige andere.
An dem von ihm gegründeten experimentalpsychologischen Institut, dem ersten seiner Art weltweit, versammelte er Nachwuchswissenschaftler, die hier entscheidende Impulse für ihre eigenen Forschungen erhielten. Für Jahrzehnte wirkten diese Wundt-Schüler prägend auf die Psychologie in Deutschland und darüber hinaus. Neben der Psychologie wirkte Wundt auf die Entwicklung weiterer Wissenschaftsfächer, insbesondere auf Ethnologie, Geschichte, Soziologie und Sprachwissenschaft. Mit seiner monumentalen, zehnbändigen Völkerpsychologie, erschienen 1900–1920, legte er ein Schlüsselwerk für die historisch arbeitenden Kulturwissenschaften vor.
Die Ausstellung entstand Zusammenarbeit mit dem Wilhelm-Wundt-Institut für Psychologie der Universität Leipzig und zeigt unter anderem Leihgaben aus dem Universitätsarchiv und der Kustodie der Universität Leipzig.
Eröffnung
Die Ausstellungseröffnung findet am 3. Juli 2025 um 18 Uhr mit einem Eröffnungsvortrag von Kurator Prof. Dr. Thomas Fuchs in der Bibliotheca Albertina statt.
Realisierung
Kurator: Thomas Fuchs
Gestaltung: Stefan Gunnesch
Koordination: Sandra Kriebel
Restaurierung und Ausstellungsaufbau: Fanny Bartholdt, Ulrike Förster, Jörg Graf, Mina Rakelmann, Anna Wypych
Digitalisierung und Fotos: Olaf Mokansky
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Koordination: Caroline Bergter, Cornel Richter