Höhepunkte
Das erste gedruckte Buch Bibel (Neues Testament), Lukas-Evangelium Mainz: Johannes Gutenberg, ca. 1455 [Ed.vet.perg.1-4] Das erste gedruckte Buch der Welt (hier zu sehen eine Doppelseite aus dem Markus-Evangelium) wird teilweise wie eine Handschrift behandelt: Es gibt Abkürzungszeichen über einzelnen Buchstaben, handgemalte rote Rubrizierungen und später eingefügte Kapitelnummern. Der Druck ist sehr sauber, die Spalten durch häufige Wörtertrennung auch am rechten Rand sehr gerade. Herkunft: Seit 1543 in der Universitätsbibliothek, vorher im Franziskanerkloster Langensalza |
Die Bibel verbindlich auf Deutsch Bibel (Neues Testament): Lukas-Evangelium Wittenberg: Melchior Lotter, 1522 [L.sep.1502] Luthers Gesamtübersetzung der Bibel wurde 1534 abgeschlossen. Der erste Band in der ersten Fassung vom September 1522 (Septembertestament) wurde in der hohen Auflage von 3.000 Stück gedruckt. Die Absätze sind lesefreundlich durch Leerzeilen getrennt, am Rand befinden sich Nachweise von Parallelstellen und Erläuterungen. Oben rechts wird auch die Blattzahl gedruckt. |
Der Leser belagert den Text Corpus iuris canonici [Kirchenrecht] Straßburg: Heinrich Eggestein, um 1470 [Ed.vet.s.a.m.35-i] Die Auslegung des Kirchenrechts (innerer Text) durch Papst Bonifaz VIII. (1235-1303) wird von einer die Auslegung umschreibenden zeitgenössischen Hand umfangreich kommentiert. Wie der spätgotische Ganzledereinband belegt, stammt das vorliegende Exemplar aus Erfurt. |
Liebesgedichte, bearbeitet Ovid: De arte amandi [Liebeskunst] Leipzig: Martin Landsberg, 1492 [Poet.lat.195] Die aus dem Jahr 1 v. Chr. stammende Lyrik des römischen Dichters Ovid gilt allen Aspekten der Liebe. Rechts oben der Vers „Tum de te narret“ [„Von dir spreche sie dann in überredenden Worten, Schwöre dazu, daß du stürbest vor Liebe zu ihr“]. Der Text ist als Schulausgabe gedruckt und entsprechend studiert worden. Herkunft: Seit dem 17. Jahrhundert in der Universitätsbibliothek, vorher im Großen Fürstenkollegium |
Trauer-Druck Klaglied der ... Fürstin ... Agnes Altendresden: Wolfgang Stöckel, 1553 [St.Nicolai 624/16] Die gedruckten Klagelieder der Kurfürstin Agnes von Sachsen (1527-1555) auf den Tod ihres Mannes, Kurfürst Moritz (1521-1553) sind druck-künstlerisch gearbeitet und arrangieren die ersten Buchstaben der Zeilen zum Namen und Titel des Toten. Herkunft: Bibliothek der Kirchgemeinde St. Nicolai |
Kampf der Bilder mit dem Text Konrad Bote: Chronecken der Sassen Mainz: Peter Schöffer, 1492 [Inc.civ.Lips.272] Die Chronik (rechts oben die Jahreszahl 982) mit ausgemalten Holzschnitten zeigt links Bilder, zu denen der Text erklärend hinzutritt. Dagegen dominiert rechts der Text die Seite, auch wenn er zwischen zwei Absätzen ein Bild aufnimmt und am Rand zwei Initialen. Herkunft: Im Besitz der Stadtbibliothek Leipzig, seit den 1960er Jahren in der Universitätsbibliothek aufbewahrt, vor 1837 Privatbesitz von Karl Wilhelm August Schubert |
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