Zum Thema der Ausstellung

Druck macht Sinn

Der Buchdruck revolutionierte die Welt der Texte: Bücher waren bald überall erhältlich. Das Wissen konnte schneller zirkulieren, weil es nicht mehr handschriftlich notiert und vervielfältigt werden musste.

Die technische Neuerung des Mainzer Druckers Johannes Gutenberg veränderte auch das Leseverhalten: Weil es auf einmal sehr viel mehr zu lesen gab, verbreitete sich die Kultur der Aneignung von Texten in allen Bereichen des Wissens.

Die Ausstellung zeigt Bücher aus dem Zeitraum zwischen der Erfindung der Druckkunst mit beweglichen Lettern bis zu den Schriften der Reformatoren, deren Wirkung im frühen 16. Jahrhundert sich auch dem Buchdruck verdankt.

Etwa 70 Exponate dokumentieren die frühe Buchdruck- und Lesekultur, wobei es überall um die Seitengestaltung geht: Was konnten die frühen Drucker gleich anfangs, was haben sie erst langsam eingeführt? Woran musste sich der Leser gewöhnen, was hat ihm beim Blättern geholfen?

Gezeigt wird auch, dass viele frühe Leser die gedruckten Bücher für eigene Eintragungen nutzten: Das Verhältnis zwischen den Druckern und den Lesern war oft arbeitsteilig. Es gehörte zur frühen Praxis des Lesens, in die Bücher hineinzuschreiben.