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Handschriftenzentrum

Das Handschriftenzentrum ist eine Service- und Kompetenzeinrichtung der UBL, die handschriftenbesitzende Institutionen bei der Erschließung und Digitalisierung ihrer Handschriftenbestände unterstützt. Das Leipziger Zentrum ist Teil einer bundesweiten Forschungsinfrastruktur von insgesamt sechs Handschriftenzentren, die auf Initiative der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) aufgebaut wurden und jeweils für bestimmte Regionen Deutschlands zuständig sind.
Das Handschriftenzentrum der UBL betreut in erster Linie die Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Zusätzliche Schwer­punkte sind Projekte zu deutschsprachigen Handschriften und die Aufarbeitung der vielfach kaum bekannten Klein- und Kleinstsammlungen mittelalterlicher Handschriften. Wir engagieren uns außerdem im Bereich der kaum aufgearbeiteten Fragmentüberlieferung sowie in der Erschließung griechischer Handschriften. Seit 2019 ist das Leipziger Handschriftenzentrum am Aufbau des deutschen Handschriftenportals beteiligt.
Als handschriftenbezogene Fortbildung für den wissenschaftlichen Nachwuchs führen wir mit Unterstützung durch die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung und den Mediävistenverband e.V. die Leipziger in zweijährigem Turnus Sommerkurse für Handschriftenkultur durch.

Das Handschriftenzentrum der UBL bietet folgende Dienstleistungen an:

  • Sichtung und fachliche Einschätzung von Handschriftenbeständen
  • Beratung zu Möglichkeiten drittmittelgeförderter Erschließungs- und Digitalisierungsprojekte
  • Projektplanung und Antragsvorbereitung
  • Projektdurchführung und Qualitätssicherung
  • Publikation von Erschließungs- und ggf. Bilddaten über das zentrale Handschriftenportal (HSP)

Anlässlich des 20-jährigen Bestehens des Handschriftenzentrums Leipzig erschien im Juli 2022 ein reich bebildertes Porträt des Handschriftenzentrums, das in die Welt des historischen Handschriftenerbes einführt und zeigt, mit welchen Methoden die alten handgeschriebenen Bücher als einmalige Zeugnisse der Geistes- und Kulturgeschichte sichtbar gemacht werden können.

Die Publikation ist im Buchhandel oder über den Leipziger Universitätsverlag für 19 € erhältlich. In der Bibliotheca Albertina ist sie für 12 € (Museumsausgabe) zu erwerben.

Handschriften verstehen lernen mit dem Leipziger Handschriftenzentrum

In einem Kurzfilm aus dem Juli 2022 nimmt das Leipziger Handschriftenzentrum Interessierte mit auf die detektivische Spurensuche bei der Entschlüsselung einer mittelalterlichen Handschrift. Einzelne Schritte der Handschriftenerschließung und -digitalisierung werden allgemeinverständlich kurz vorgestellt. Die verschiedenen Themen sind auf Youtube auch als Einzelclips verfügbar.

Mit den sechs Handschriftenzentren verfügt Deutschland über eine weltweit einzigartige Forschungsinfrastruktur zur wissenschaftlichen Aufarbeitung des Handschriftenerbes. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Manuskriptüberlieferung.

Handschriftenzentren sind Serviceeinrichtungen an großen Altbestandsbibliotheken. Zu ihren Hauptaufgaben zählt die Vorbereitung und Durchführung von Erschließungsprojekten für Partnerinstitutionen, zunehmend in Verbindung mit einer Digitalisierung. Die Handschriftenzentren stellen hierfür ein Team qualifizierter Projektbearbeiter/innen und umfangreiche Eigenleistungen wie Literatur- und Datenbankversorgung, Projektbetreuung und Qualitätsmanagement zur Verfügung. Die meisten der an den Handschriftenzentren durchgeführten Projekte sind von der DFG gefördert.

Derzeit bestehen Handschriftenzentren an der Staatsbibliothek zu Berlin, der Universitätsbibliothek Frankfurt/M., der Universitätsbibliothek Leipzig, der Bayerischen Staatsbibliothek München, der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart und der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel.

  • Christoph Mackert, Handschrift öffne dich. 20 Jahre Handschriftenzentrum Leipzig, hg. von Christoph Mackert, Texte: Friederike Berger, Matthias Eifler, Werner Hoffmann, Christoph Mackert, Ulrich Johannes Schneider, Katrin Sturm, Marek Wejwoda (Schriften aus der Universitätsbibliothek Leipzig 51), Leipzig 2022.
  • Filmreihe 'Mittelalterliche Handschriften verstehen lernen mit dem Leipzier Handschriftenzentrum' (2022).
  • MDR SACHSEN macht mittelalterlichen Notenfund lebendig (Beitrag von 2021).
  • Film Eine Spurensuche – Die Kontaminierte Bibliothek (2021).
  • Die Arbeitsgruppe der deutschen Handschriftenzentren - Servicezentren für Handschriftenerschließung und -digitalisierung, in: o-bib 2 (2015), Nr. 1, S. 1–14, http://dx.doi.org/10.5282/o-bib/2015H1S1-14.
  • Christoph Mackert, Das Leipziger Handschriftenzentrum. An der Schnittstelle zwischen Bibliothek und Forschung, in: BIS 5 (2012), H. 3, S. 176–179.
  • Christoph Mackert, Zur Arbeit der sechs deutschen Handschriftenzentren, in: Das Mittelalter. Perspektiven mediävistischer Forschung 14 (2009), Heft 2, S. 8–16. [darin S. 10f. Vorstellung des Leipziger Handschriftenzentrums]
  • Christoph Mackert, Die Arbeit der deutschen Handschriftenzentren - Einblicke in die Praxis der Beschreibung mittelalterlicher Handschriften, in: Information Macht Bildung 2 (2004), S. 256–264.