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Drucke

Zu den wertvollsten Beständen der UBL gehört ihre Sammlung von In­ku­na­beln und Blockdrucken. Als Inkunabeln oder Wiegendrucke werden alle abendländischen Drucke mit Erscheinungsjahr vor dem 1. Januar 1501 bezeichnet. Die Inkunabelsammlung der UBL mit rund 3800 Titeln ist die viertgrößte ihrer Art in der Bundesrepublik. Rund 680 Titel stammen aus dem Bestand der Stadtbibliothek. 200 In­ku­na­beln werden seit ihrer Auslagerung während des zweiten Weltkriegs vermisst. Der Großteil des Bestandes stammt aus den Klosterbibliotheken des albertinischen Sachsens und aus den verschiedenen Büchersammlungen der Universität. Zu den größten Kostbarkeiten der Sammlung zählt ein Pergamentexemplar der zweiundvierzigzeiligen Bibel ("Gutenbergbibel").

Nachweisinstrumente

Zu den Zimelien der Sammlung gehören auch zwei Blockdrucke des 15. Jh., die in digitaler Form präsentiert werden:

Die Drucke des 16. Jh. sind vollständig in den Sondersammlungen untergebracht. Die Mehrzahl der Bücher stammt aus der ersten Hälfte des 16. Jh. Sie gehörten vielfach zu den 1539–1543 säkularisierten Klosterbibliotheken. Von besonderem Interesse ist der umfangreiche Bestand an Flugschriften der frühen Reformationszeit. Ein weiterer Schwerpunkt sind Leipziger Drucke und innerhalb dieser die so­­ge­nannten Schul- oder auch Universitätsdrucke. Sie wurden mit breitem Rand und weitem Zeilenabstand gesetzt und dienten den Studenten als Grundlage für ihre Vorlesungsmitschriften. Insgesamt umfasst die Sammlung rund 25.000 Titel.

Nachweisinstrumente

Alle Drucke des 16. Jh. sind im Katalog der UBL nachgewiesen. Darüber hinaus werden sie laufend in die Datenbank "Verzeichnis der im deutschen Sprachbereich erschienenen Drucke des 16. Jahrhunderts" (VD 16) eingearbeitet. Zur Zeit finden sich dort rund 11.000 Nachweise. Noch nicht in VD16 nachgewiesene Drucke werden fortlaufend an die VD16-Redaktion gemeldet. In einem von der DFG geförderten Projekt wurden 1500 Drucke digitalisiert. Sie können über die VD 16 Datenbank, den Verbundkatalog, den Katalog der UBL sowie über eine lokale Präsentation im Internet benutzt werden.

Die Rara-Sammlung der UBL wird aus dem eigenen Bestand stetig erweitert. Sie umfasst zur Zeit rund 25.000 Dokumente, darunter die historischen Bibliotheken der Leipziger Hauptkirchen St. Nikolai und St. Thomas mit rund 10.000 Titeln. In dieser Sammlung werden Drucke vereinigt, die besondere oder kostbare Einbände tragen, bemerkenswerte Provenienzen besitzen oder selten sind; ferner Erstausgaben, aufwendig illustrierte Bücher, Pressendrucke; aber auch Einblattdrucke, Flugschriftenliteratur und anderes Kasualschrifttum.

Nachweisinstrumente

Alle Drucke sind im Katalog der UBL nachgewiesen.

Die Drucke des 17. Jahrhunderts werden darüber hinaus laufend in die Datenbank "Verzeichnis der im deutschen Sprachraum erschienenen Drucke des 17. Jahrhunderts" (VD17) eingearbeitet.

 

Schulschriften, auch Schulprogramme genannt, waren im 19. und frühen 20. Jh. jährlich herausgegebene gedruckte Publikationen, in denen die Berichte über das vergangene Schuljahr einer Anstalt meist mit einer wissenschaftlichen Abhandlung verbunden wurden. Die UBL besitzt eine der weltweit umfangreichsten und bedeutendsten Sammlungen von Schulschriften mit rund 200.000 Exemplaren. Darunter befindet sich die so­ge­nannte Belegsammlung Teunber. Der Teubner-Verlag organisierte in Kaiserreich im Auftrag der preußischen Regierung den Schulschriftentausch zwischen den deutschen und österreichischen Gymnasien. 1920 gab der Teubner-Verlag seine Belegsammlung an die UBL ab.

Nachweisinstrumente

Katalog der Belegsammlung Teubner:
Verzeichnis der Programme, welche im Jahre ... von den höheren Schulen Deutschlands (ausschl. Bayerns), soweit sie an Austausch teilnehmen, veröffentlicht werden, 7 Bde., Leipzig 1876-1916.

Erst teilweise sind die Schulschriften im Katalog der UBL recherchierbar.

Aufgrund der bis ins 19. Jh. zurückreichenden Geschichte der Sinologie an der Universität Leipzig, verwahrt die UBL eine bedeutende Sammlung chinesischer sowie eine geringere Zahl japanischer Drucke. Insbesondere die historischen Drucke mit Erscheinungsjahr vor 1911 sind von besonderem wissenschaftlichen und kulturellen Interesse. Der Kernbestand verteilt sich auf drei Sammlungen:

  • die chinesischen Drucke in der Fachgruppe Sinica
  • die chinesischen und japanischen Drucke der Bibliothek des Bochumer Professors für Sinologie Alfred Hoffmanns (1911-1997), die 1997 als Schenkung an die UBL gelangte
  • die Bibliothek des Sinologen Wilhelm Grube

Die mehr als 20.000 chinesischen Titel werden mit Unterstützung der DFG katalogisiert.

Nachweisinstrumente

Die chinesischen Bücher werden in Umschrift sowie in chinesischer Kurz- und Langschrift im Katalog der UBL nachgewiesen.

Die UBL verwaltet in ihrer Porträtstichsammlung knapp 15.000 Porträts. Zum Grundstock der Sammlung gehören ca. 11.000 Porträts von Adeligen, Geistlichen, Gelehrten und Künstlern meist aus dem deutschen Sprachgebiet. Den zeitlichen Schwerpunkt bilden dabei das 17. und 18. Jh.

Daneben befinden sich in Mappenwerken ca. 800 Porträts. Rund 4000 Blätter liegen innerhalb der Autographensammlung Kestner, die Ende des 19. Jh. durch testamentarische Verfügung Georg Kestners in die UBL gelangte.

Nachweisinstrumente

Im Rahmen eines von der DFG geförderten Projektes wurden alle Porträtstiche in dem vom Bildarchiv Foto Marburg geleiteten Projekt Digitaler Portraitindex digitalisiert und erschlossen.

In den zwanziger Jahren des 20. Jh. wurde in der UBL eine Sammlung von Exlibris aufgebaut. Sie setzt sich aus drei Segmenten zusammen:
Hugo Rugenstein (1871-1927), Bibliothekar an der Universitätsbibliothek, legte den Grundstock zur Sammlung, indem er aus Büchern der Universitätsbibliothek die Exlibris entfernen ließ. Dann ging seine eigene Sammlung zu unbekannter Zeit in den Bestand ein. Schließlich kam die Exlibris-Sammlung von Johannes Paul Felix, Professor für Geologie in Leipzig, 1936 hinzu. Der Bestand umfasst rund 10.000 Exlibris.

Nachweisinstrumente

Nur für die Sammlung von Johannes Paul Felix liegt ein handschriftliches Verzeichnis vor. Die Exlibris sind chronologisch nach Jahrhunderten geordnet und innerhalb der Jahrhunderte alphabetisch nach dem Besitzer.

Zum Bestand der Universitätsbibliothek Leipzig gehört auch die Bibliothek des Karl-Sudhoff-Instituts. Karl Sudhoff (1853–1938) war Arzt und der bedeutendste Medizinhistoriker seiner Zeit. 1905 wurde er als Extraordinarius für Medizingeschichte an die Universität Leipzig berufen und gründete am 1. April 1906 das weltweit erste medizinhistorische Institut, das seit 1938 seinen Namen trägt. Er baute ab 1906 auch die Institutsbibliothek auf, in die nach seinem Tod auch seine Handbibliothek integriert wurde. Es handelte sich in weiten Teilen um eine Fachbibliothek zur Geschichte der Medizin und Naturwissenschaften aber auch der Wissenschaftsgeschichte allgemein. Hervorzuheben sind umfangreiche Erwerbungen zu seinen bevorzugten Forschungsgebieten, so zu Paracelsus, der Geschichte der Anatomie und der Geschichte der Syphilis. Ein Teil der wertvollen Bibliothek ist nach Auslagerungen im 2. Weltkrieg verloren gegangen, ihr heutiger Standort ist bisher nicht ermittelt.

Die Universitätsbibliothek Leipzig hat rund 450 Exemplare des 15.–20. Jahrhunderts aus der Institutsbibliothek digitalisiert - es handelt sich hierbei um Titel, die noch nicht durch andere Bibliotheken digitalisiert wurden.